Wir, die ZGB!

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175-jähriges Jubiläum Presseberichte

Bericht aus der RNZ (28.10.2023) von Adrian Brosch

„Die ZGB ist eine Perle Buchens“

Die ZGB feierte Doppeljubiläum: 175 Jahre Gewerbeschule Buchen und 75 Jahre ZGB – Buchener Erfolgsgeschichte in drei Buchstaben

Was für ein Jubiläum – was für ein Festakt! Unkompliziert, fröhlich und familiär, dabei musikalisch flott und beschwingt dank der Bigband der JMK-Musikschule mit Dirigent Alexander Monsch – eben einfach ganz anders als manch steif anmutender Kommers – feierte die Zentralgewerbeschule Buchen (ZGB) am Freitag ihr Doppeljubiläum: Zum einen blickte die Schulfamilie auf 175 Jahre Gewerbeschule Buchen zurück, zum anderen feiert die heute ZGB als solche ihren 75. Geburtstag – eine Buchener Erfolgsgeschichte in drei Buchstaben.

Für die passende Einleitung sorgte Oberstudiendirektor Carlo Götz, der unter den zahlreichen Gästen auch seine beiden Vorgänger Konrad Trabold und Wolfgang Seifert willkommen hieß. Seine Freude klang aus jedem Wort: „175 Jahre – ein stattliches Alter für eine Schule!“, bemerkte er und gewährte der Festgesellschaft einen Seitenblick in die Geschichte der Einrichtung.
So zeitlos wie die „traditionell fortschrittliche“ ZGB als solche sind auch die Werte, für die sie nach wie vor einstehe: „Unser Wohlstand beruht auf guter Bildung“, konstatierte Götz und betonte, dass die Schullandschaft der Gegenwart häufig mit einer Gratwanderung zu vergleichen sein. Umso dankbarer sei man für die hervorragende Unterstützung durch den Neckar-Odenwald-Kreis, die Stadt Buchen, das Referat 76 Berufliche Schulen des Regierungspräsidiums Karlsruhe und den Förderverein mit Vorsitzendem Ralf Krippner. Nicht außen vor gelassen wurden die Ausbildungsbetriebe und Zubringerschulen: „Gute berufliche Bildung baut auf den Inhalten auf, die in Allgemeinbildenden Schulen gelehrt werden“, zeigte Götz auf und definierte den Bildungsauftrag und Eigenanspruch der ZGB in der Vermittlung guter Bildung und menschlicher Werte auf Augenhöhe. In diesem Sinne umfasste sein Dank auch die Schülerschaft und das motivierte Lehrerkollegium: „Ohne euch alle wäre die ZGB nicht das, wo sie steht“, hielt der Schulleiter fest.

Die Grußworte eröffnete ein guter Bekannter: Landrat Dr. Achim Brötel ergriff das Wort. Zunächst unterstrich der Sohn des langjährigen ZGB-Schulleiters Erhard Brötel seine persönliche Verbundenheit zur Schule, in der ihm als Kind die „riesige magnetische Stundenplantafel“ besonders imponiert habe. Bis heut fungiere die ZGB als untrennbarer Teil seines eigenen Lebens, aber auch als Konstante der wirtschaftlichen Stärke hiesiger Breitengrade. „Das Jubiläum spiegelt die Geschichte der ganzen Raumschaft wider“, bemerkte er und bezeichnete die duale Ausbildung als „international angesehenes Erfolgskonzept mit effizienter Verzahnung von Theorie und Praxis“. So vermittelte die ZGB die Grundlage eines jeden selbstbestimmten Lebens, doch sei das Schulwesen „kein Experimentierkasten“ – ein klarer Wink an die Politik.
Aus dem Referat 76 Berufliche Schulen im Regierungspräsidium Karlsruhe gratulierte Doris Hohmann zum „beachtlichen Jubiläum“. Jeder Anwesende sei ein Teil der vergangenen 175 Jahre und zugleich der Persönlichkeitsentwicklung der Zöglinge, die „die Gesellschaft von morgen“ darstellen. Die ZGB verstehe sich als „wichtiger Stützpfeiler der Bildungslandschaft im Neckar-Odenwald-Kreis“ – ein Ruf, der nicht von ungefähr käme: „Wir sind sehr stolz auf die ZGB“, sprach sie für die Behörde.
Die Stadt Buchen vertrat Bürgermeister Roland Burger. „Die ZGB ist eine Perle Buchens. Sie schrieb und schriebt wichtige Beiträge zur Stadtgeschichte“, hob er hervor und zeigte auf, dass nicht nur Abitur und Studium auskömmliche und erfüllende Berufsperspektiven schaffen – auch die klassische Ausbildung in der Heimat habe klare Vorteile und schlage dem Fachkräftemange ein Schnippchen.
Nachdem Klaus Hofmann als Präsident der Handwerkskammer Rhein-Neckar-Odenwald Respekt und Anerkennung für die konstruktive Zusammenarbeit zollte und die „ideale Bildungschancen für jungen Menschen“ nach der Maxime „kein Abschluss ohne Anschluss“ lobte, teilten sich Dr. Andreas Hildenbrandt (IHK Rhein-Neckar) und Stefan Kempf als Geschäftsführer der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte Buchen (ÜAB) die finale Ansprache. Sie unterstrichen das vertrauensvolle Miteinander und die erfolgreichen pädagogischen Synergieeffekte; Stefan Kempf erinnerte an die Anfänge der ÜAB in Räumlichkeiten der ZGB bis zum Neubau 1989 und den ÜAB-Lehrstellenbörsen in der ZGB-Aula.

Die Festrede übernahm Johannes Jakob. In Hainstadt wohnhaft, ist er Geschäftsführer des Startup-Unternehmens „whistle.law“ und überzeugte mit packenden, mutmachenden Ausführungen. Er bezog sich auf die Veränderung von Berufsbildern, Generationen und Gesellschaften im Rad der Zeit, die stetige Verbesserung des eigenen Wissens und die Zukunft, die man nicht einschätzen, aber wohl mit gewisser Neugierde angehen möge. „Solange man nicht stehen bleibt, ist man auf dem richtigen Weg“, unterstrich Jakob. Wenn bereits kleine Schritte große Wirkungen zeigen, habe man ein Etappenziel erreicht – und Veränderungen seine als Chance, nicht als Bedrohung oder Gegenwind wahrzunehmen. Nach einer kurzen Rückschau auf die Technische Entwicklung der letzten 175 Jahre kam er zu dem Schluss, dass sich die Lebensumstände jedes Einzelnen seither „durch Technik und Forschung in maßgeblicher Weise verbessert haben“.

Abgerundet wurde der vielseitige Festakt von Dr. Isabell Arnstein. Basierend auf Auszügen ihres 2019 in der Schriftenreihe „Zwischen Main und Neckar“ des Bezirksmuseums veröffentlichten Buchs zur Geschichte der ZGB brillierte sie als „Zeitreiseführerin“. Gekonnt arbeitete sie die Historie der beruflichen Bildung auf – beginnend mit der Zunftordnung, nach welcher der Staat in der Ausbildung zu dominieren begann und selbige in das duale System mit Theorie und Praxis überführte. Dem lag dereinst die „allgemeine Forderung nach bessere Grundbildung des Gewerbe- und Handelsstands für die Erfordernisse der zunehmend technisierten Zeit“ zugrunde. Anhand von Bildmaterialien, unter anderem aus dem Karl-Weiß-Archiv, zeichnete Arnstein auch die Tradition der ZGB nach – vom Gründungserlass am 19. April 1847 über den Beginn am 6. Dezember 1847 mit 70 Lehrlingen und die Geburtsstunde der heutigen ZGB mit Probephase ab März 1947 und dauerhafter Einrichtung der „Zentral-Gewerbeschule“ im August 1949 bis hin zum Bau der heutigen Gebäudestruktur und der Gründung des Fördervereins im Jahr 1982. Auf sehr ansprechende Weise vermittelte sie Geschichte zum Anfassen.

Das Schlusswort oblag wiederum Oberstudiendirektor Carlo Götz. Der Schulleiter dankte allen Mitwirkenden und Helfern, ehe er zum Empfang einlud. Bei gepflegten Gesprächen und mancher kleinen Köstlichkeit stimmte man sich auf das Wochenende ein – und stieß auf die nächsten 175 Jahre der Buchener Erfolgsgeschichte in drei Buchstaben an.

 

 

 

Bericht aus der FN (28.10.2023) von Martin Bernhard

Die ZGB ist ein „Erfolgsbeispiel"

Jubiläum: Bei einem Festakt in der Schulaula zum 175-jährigen Bestehen lobten am Freitag die Redner die Arbeit, die an der Zentralgewerbeschule Buchen geleistet wird.

Bei einem Festakt zum 175-jährigen Bestehen der Zentralgewerbeschule Buchen (ZGB) haben die Redner auf die Bedeutung der Schule für die Region hingewiesen. Die Festrede in der Schulaula hielt Johannes Jakob.

„Das ist ein stattliches Alter für eine Schule“, stellte Oberstudiendirektor Carlo Götz fest.

Als die Schule als „Gewerbeschule Buchen“ vor 175 Jahren gegründet wurde, habe ein großer Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften bestanden. Denn die
Industrialisierung habe eingesetzt. In der vorrevolutionären Zeit des Vormärzes wurde gefordert, Bildung durch Unterricht allen Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. „Unser Wohlstand beruht auf guter Bildung“, sagte Götz. Er wies darauf hin, dass die Stadt 92 Jahre lang Träger der Schule war. 1939 ging diese Aufgabe an den Landkreis Buchen, später an den Neckar-Odenwald-Kreis über. Dieser unterhält sechs berufliche Schulen.
„Die ZGB ist untrennbar mit der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region verbunden“, stellte Landrat Dr. Achim Brötel fest. „Sie spiegelt die Geschichte unserer Raumschaft wider.“ Er bezeichnete die duale Ausbildung als „Erfolgsmodell“. Er zitierte den amerikanischen Manager Lee Iacocca: „Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt im Klassenzimmer.“ Weil an den beruflichen Schulen anspruchsvolle Abschlüsse erworben würden, sei es wichtig, diese vor Ort zu halten - trotz sinkender Schülerzahlen. Auch bei der Integration von Flüchtlingen nähmen die Schulen eine wichtige Rolle ein. Der Landrat gratulierte auch im Namen des Kreistags den Verantwortlichen der ZGB zu ihrer „ausgezeichneten Arbeit“.

Doris Hohmann vom Regierungspräsidium Karlsruhe betonte, dass viele alltägliche Sachen eine Schule prägten. Sie gebe jungen Menschen das Rüstzeug, um ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. „Wir sind stolz auf die Arbeit, die hier geleistet wird“, sagte sie.

Impuls aus der Bürgerschaft

„Die ZGB ist eine wichtige Einrichtung in Buchen“, betonte Bürgermeister Roland Burger. Er wies darauf hin, dass der Impuls zur Schulgründung vor 175 Jahren von den Bürgern ausgegangen sei. Und auch finanziell hätten Buchener die berufliche Ausbildung unterstützt, zum Beispiel Bürgermeister Vinzenz Kieser mit 850 Gulden für einen Lehrlingsfonds, Franz Burghardt mit
20000 Gulden für eine Gewerbestiftung und Konrad Koch Wimpina im 16. Jahrhundert mit einer Stiftung für bedürftige Bürger seiner Heimatstadt. Als Anerkennung für die an der ZGB geleisteten Arbeit übergab Burger ein Schild in Form Buchener Stadtwappens.

„Sie leisten hier Großartiges“, stellte Klaus Hofmann, der Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, fest. Er wies darauf hin, dass Deutschland in den Pisa-Studien der vergangenen Jahre nur noch mittelmäßig abgeschnitten habe. Die Coronazeit habe viele Schüler noch mehr zurückgeworfen. „Die jungen Leute nehmen ihre Probleme mit in die Ausbildung“, sagte Hofmann. „Dabei ist eine gute schulische Ausbildung unabdingbar – auch fürs Handwerk.“ Die ZGB bezeichnete er als „Erfolgsbeispiel“. Hier würden die Auszubildenden optimal begleitet. Diesen Worten schlossen sich Dr. Andreas Hildenbrand, Geschäftsführer der IHK Mosbach, und Stefan Kempf, Geschäftsführer der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte (ÜAB), an.

Wissen als wichtige Grundlage

Johannes Jakob, Geschäftsführer von „whistle.law“, aus Hainstadt, richtete sich in seiner Festrede an Schüler. „Wie soll man al 18-Jähriger die richtigen Weichen stellen?“, fragte er. Er appellierte an die jungen Leute, ihr Wissen auszubauen. Denn dies sei schon immer die richtige Grundlage eines Berufs gewesen. Man sollte Veränderungen als Chance wahrnehmen und sich angesichts der weltweiten Herausforderungen nicht entmutigen lassen. „Schule bietet die Möglichkeit, euch auszuprobieren“, sagte er. So könne au seiner Neigung eine Berufung und ein Beruf werden.

Dr. Isabell Arnstein führte das Publikum auf eine Zeitreiser der beruflichen Bildung vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert und ging dabei auf die Entstehung der ZGB ein.