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Heiße Diskussion um einen Paragrafen

In der Zentralgewerbeschule in Buchen (ZGB) gestalteten die Fränkischen Nachrichten am Mittwoch und Donnerstag für zwei Schulklassen eine „Schreibwerkstatt“. Die Schüler sollten sich Pro- und Kontra-Argumente überlegen, die für oder gegen ein Handyverbot in der Schule und am Arbeitsplatz sprechen. Die Lehrerin der Werkzeugmechaniker-Klasse, Studienrätin Safiye Klauß, machte zu Beginn des Unterrichts ihre 28 Schüler auf die Schul- und Hausordnung des ZGB aufmerksam. In einem der Paragrafen wird ausdrücklich die Benutzung des Handys im Unterricht und auf dem Schulgelände untersagt.

„Für das komplette Schulgelände halte ich das für übertrieben“, bemerkte ein Schüler und erhielt dafür von seinen Klassenkameraden Zustimmung. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den beiden FN-Redaktionsmitgliedern und Studienrätin Klauß, ehe die vielen Argumente an der Tafel gesammelt wurden.

Die Lehrerin beauftrage anschließend die Azubis der Firmen Scheuermann & Heilig (Buchen), LTI-Metalltechnik (Schöntal), Concad, Procter & Gamble (beide Walldürn), Honeywell (Mosbach), KWN Karl Weisshaar (Mosbach), KMW Parth (Buchen), Schmidt Technoplast (Walldürn) und FBB Formenbau (Buchen), sich schriftlich für oder gegen ein Handyverbot auszusprechen.

Handygeräusche stören

Als sinnvolle Argumente für ein Handyverbot nannten die Schüler unter anderem mögliche Störgeräusche durch das Smartphone oder die drohende Ablenkung. „Ein Handy senkt die Aufmerksamkeitsspanne. Außerdem können Geräusche wie das Klingeln oder Vibrieren den Unterricht stören“, merkte ein Schüler an. Ein Klassenkamerad gab als Argument für das Handyverbot an, dass durch die Smartphones die Kommunikation unter den Schüler leide und jeder nur noch auf sein Handy schaue. Ein anderer war dagegen der Meinung, dass man sich damit im Internet über Unterrichtsthemen informieren und es für die Übersetzung englischer Wörter benutzen könne. „Das Handy kann auch als kleiner Helfer im Betrieb verwendet werden, um beispielsweise Arbeitsschritte zu dokumentieren.“

Ähnliche Meinungen vertraten auch die Schüler der Produktdesigner-Klasse von Thomas Högerl. Zwar werteten sie das Handy auch als mögliche Ablenkung. Bei ihnen überwogen jedoch die Argumente, die gegen ein Handyverbot sprechen. Man sei bei Notfällen, etwa bei der Arbeit, bei Freunden oder in der Familie, nicht erreichbar und könne sich nicht über das aktuelle Nachrichtengeschehen informieren.

Probleme bei Unterrichtsausfall

„Unseren Stundenplan erhalten wir nicht mehr in Papierform, sondern nur noch per App. Änderungen werden auch nur digital angezeigt. Wenn also der Unterricht ausfällt, können wir nicht am Handy nachschauen, da es ja verboten ist“, bemängelte ein Schüler. In diesem Punkt widerspreche sich die Schulordnung, denn auf der einen Seite dürfen die Schüler das Handy nicht benutzen, sollen aber auf der anderen Seiten regelmäßig auf den Stundenplan schauen. Zudem fehle in den Pausen eine Unterhaltungsmöglichkeit.

Nachdem die Schüler ihre Argumente schriftlich festgehalten hatten, trugen sie ihre Argumente vor und erhielten von den FN-Mitarbeitern Tipps. Für ein Handyverbot sprach sich übrigens eine knappe Mehrheit der Schüler aus.

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© Fränkische Nachrichten, Samstag, 03.02.2018